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Liebe Besucher unserer Kirche!

Bitte bedenken Sie, wenn Sie uns besichtigen kommen, dass in diesem Haus seit Jahrhunderten Gottesdienste gefeiert werden. Hier wird der wichtigsten Ereignisse des Lebens (Taufe, Trauung, Tod) gedacht. Hier suchen Menschen Kraft, Frieden und neuen Lebensmut. Hier fallen Entscheidungen. Hier werden Entschlüsse gefasst.

Früher war diese Haus sogar die einzige Stelle, wo die Bewohner unseres Ortes die Höhepunkte des Lebens und des Jahres in würdiger Weise begehen konnten. Deshalb ist vielen dieses Haus ans Herz gewachsen. Denn hier haben die Vorfahren ihren Glauben bekannt, so wie wir es heute tun.

Kirchen sind keine Museen, auch wenn in alten Kirchen politische, soziale und künstlerische Entwicklungen ihre Spuren hinterlassen haben und die Geschichte von Jahrhunderten ablesbar ist. Kirchen sind zuerst Orte der Stille. In ihnen soll der Mensch zur Besinnung kommen und zu sich selber finden. Kirchen sind Orte der Begegnung mit Gott. Der Mensch soll hier die Gewissheit finden, dass sein Dasein kein Zufall ist, dass sein Leben nicht in Schuld und Tod untergehen muss, und dass sich die Entscheidung für das Gute immer lohnt. Kirchen sind Orte der Gemeinschaft. Der Mensch erkennt in der Feier des Gottesdienstes, dass er mit anderen Menschen zusammengehört und mit ihnen auf dem gleichen Weg ist. Und Kirchen sind Orte der Sendung. Man soll aus ihnen weggehen mit neuem Vertrauen und neuer Freude am Leben. Denn jede Kirche verkündigt die Tatsache, dass Gott die Menschen liebt.

Und so wünschen wir auch Ihnen, dass Gottes Segen mit Ihnen geht und Ihr Leben froh macht.

“Wie leicht ist es für mich, mit Dir zu leben, Herr! Wenn mein Verstand matt wird und aufhört zu verstehen, wenn die klügsten Menschen nicht weiter zu sehen vermögen als bis zum Abend dieses Tages, und nicht wissen, was morgen sein wird - dann sendest Du mir die Gewissheit, dass Du da bist und dafür sorgen wirst, dass nicht alle Dinge zum Guten verschlossen werden. Amen.”       
Aleksandr Solschenizyn

Dank an Herrn Jochen Härtwig (Pfarrer im Ruhestand) für die Texte auf dieser Seite

Geschichte

Zur Ortsgeschichte:

Das Jahr der Ortsgründung kennen wir nicht. Obwohl der Ort einen altsorbischen Namen hat (bukava = Buchenwasser), ist er eine Gründung fränkischer Siedler im 13. Jahrhundert. Bockau war ein Waldhufendorf und gehörte zur Herrschaft Schwarzenberg.

Altar

Altar                                 Foto: Leichsenring

Die Lage in einem Seitental der Mulde inmitten dichter Wälder hat den Ort geschützt, aber auch isoliert. Die ältesten Erwerbszweige waren Landwirtschaft, Wald- arbeit, Holzverarbei- tung und Bergbau. Seit dem 17. Jahrhundert spielten die Arzneiherstellung und der Handel damit eine Rolle, vor allem durch den Anbau von Angelika (Engelwurz). Hier hat die noch heute existierende Likörherstellung ihren Ursprung. Als Hausindustrie kamen in der Vergangenheit hinzu das Gewinnen von Schwefelsäure, das Korbmachen, das Handschuh- und Hemdennähen und das Klöppeln. Mit der Industrialisierung wurden Fabriken in Aue und nach dem 2. Weltkrieg die Wismut Hauptarbeitgeber. Heute arbeiten viele Bockauer in Baubetrieben und in Dienstleistungsunternehmen.

Bergmannsleuchter

Bergmannsleuchter (1677) - Geschenk des Steigers Samuel Enderlein
                                             Foto: Christoph Georgi

Über die Lage der Bevölkerung geben die Kirchenbücher Auskunft, etwa über Teuerungen, Hungersnot, Pest- und Kriegszeiten, Kinderarbeit und hohe Kindersterblichkeit bis ins 20. Jahrhundert hinein. Wir lesen von Opfern des Dreißig- jährigen Krieges und der verheerenden Hungersnot 1771/72, in der von 1200 Einwohnern 220 starben. Wir erfahren von tragischen Schicksalen, vom Mord am Ortsrichter Melchior Friedrich 1616 durch einen armen Löffelmacher, vom Tod eines Lehrlings, der 1744 an den Schlägen seines Meisters starb, vom Ende des Jägerburschen Johann John, der 1828 von Wilderern erschossen wurde, oder vom Sterben eines Kindes 1773, das nach der Hungersnot elternlos herumirrte.

Silberkelch

Augsburger Silberkelch (1695) - Geschenk von Arzneihändlern
                                        Foto: Leichsenring

Nachdem Bockau anfangs zum Kirchenspiel Schwarzen- berg und dann zu Aue gehörte, bekam es 1678 einen eigenen Pfarrer. Damals hatte Bockau etwa 900 Einwohner. Die Einwohnerzahl stieg dann ständig und erreichte nach dem 2. Weltkrieg durch Vertriebene und Wismut- arbeiter den Stand von über 6000 Einwohnern. Ab 1957 bis 1999 sank diese Zahl wieder auf 2838. Davon gehört die Mehrzahl zu unserer Kirchgemeinde. Christen treffen sich außer in unserer Kirche noch in der evangelisch-methodistischen Christuskirche und in der zu unserer Landeskirche gehörenden Landeskirchlichen Gemeinschaft.
 

Zu unserem Gotteshaus:

Unsere Kirche bekam ihre heutige Gestalt 1637. Vorher stand hier eine andere Kirche. 1719-1723 wurde der Kirchturm errichtet (41m). Unter tatkräftiger Mitarbeit vieler Gemeindemitglieder fanden 1967 bis 1974 eine Innen- und Außenrenovierung und 1993/94 noch einmal eine Innenerneuerung statt. Kirche, Pfarrhaus und Friedhofstor stehen unter Denkmalsschutz.

Der Gekreuzigte

Der Gekreuzigte (Detail) - Böhmen, um 1690
                            Foto: Gert Fritzsch

In der Eingangshalle sehen wir Bilder der ersten Bockauer Pfarrer. Der erste Pfarrer, Ehrenfried Hain, starb relativ jung und wird auf seiner Grabplatte gegenüber mit dem Satz charakterisiert: “Seine Lehre war ein Donner. Sein Leben war ein Blitz.” Der bedeutendste Bockauer Pfarrer war M. George Körner (1717 - 1772). Er kam 1747 nach Bockau und erwies sich als ausgezeichneter Seelsorger. Ihm verdankte die Gemeinde die Errichtung der zweiten Schule im Ort. Er untersuchte als erster die Geschichte des Ortes und verfasste die Chronik “Kurzer Abriss einiger alten und neuen Nachrichten von dem Bergflecken Bockau”, ein Werk, das in Jahresheften bis 1955 fortgeführt wurde. Vor allem hatte er Bedeutung als Slawist. Dabei wandte er sich besonders der vernachlässigten sorbischen Sprache zu und legte ein sorbisches Wörterbuch an. Mit der Gemeinde Freud und Leid teilend wurde er 1772 ein Opfer der Hungersnot. Außerdem befinden sich in der Turmhalle noch zwei Vortragkreuze für Beerdigungen.

Körner

Magister George Körner

                             Foto: Christoph Georgi

Das Innere der Kirche hat über 400 Sitzplätze. Auffallend sind die Kirchenstühle mit Glasfenstern, deren Vermietung einst zum Pfarrergehalt beitrug. Der Altar wurde 1617 geweiht, stand also schon in der alten Kirche. Das Altarbild geht vermutlich auf die Schule des Lucas Cranach zurück. Es behandelt die Einsetzung des Heiligen Abendmahls, den Befehl Jesu, das Mahl mit Brot und Wein als Zeichen der Verbundenheit mit ihm und der Verbundenheit untereinander zu feiern. Als Apostel sind Persönlichkeiten der Reformation dargestellt, so Luther, Melanchthon, Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige u.a.. Das Altarkruzifix ist eine wertvolle böhmische Arbeit um 1690.

Die Kanzel zeigt Jesus Christus als Weltenherrscher, Moses, Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Der Taufstein aus dem Jahre 1969 wurde von der Bildhauerin Kristine Wischniowski geschaffen. Der Taufleuchter ist ein Werk der im Ort ansässigen Schmiede Zeeh. Am Taufstein ist eine Geburt Jesu, eine böhmische Arbeit um 1740, zu sehen. Der Auferstandene Christus (1712) neben der Kanzel zeit Jesus als Sieger über Tod und Sünde. Neben dem Taufstein steht das Bornkinnel, eine Arbeit des Holzbildhauers Dieter Scheibner aus dem Jahre 1995.

Die Orgel aus dem Jahre 1860 ist ein Werk der Firma Urban Kreutzbach aus Borna.

Kurrende

Unsere Kurrende                                                  Foto: Leichsenring

Das Wertvollste einer Gemeinde aber sind die Menschen, die sich zum Gottesdienst versammeln, und unsere Chöre (Posaunenchor, Kantorei, Kurrende), die das Lob Gottes anstimmen.

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